I N F O
Unser Team hat fünf prominente Länderfälle ausgewählt, die in der Literatur immer wieder als potentielle Ziele hybrider Bedrohungen genannt werden. Mit der Aufbereitung dieser Fälle soll das Erklärungs- und Vorhersagepotenzial des Hybrid Threat Indicators (HTI) gezeigt und plausibilisiert werden.
Disclaimer
Mit dem Pilotprojekt Heidelberger Hybrid Threat Indicator wollen wir das Verständnis hybrider Bedrohungen stärken und erweitern.
Zurecht werden hybride Bedrohungen in der öffentlichen Debatte mit Cyberangriffen, der Beschädigung von Unterseekabeln oder Desinformationskampagnen in Verbindung gebracht. Unsere Forschung zeigt allerdings: Hybride Bedrohungen sind mehr als die Summe ihrer Einzelteile. Auf einer abstrakteren Ebene erzeugen die Komplexität und Abstreitbarkeit hybrider Bedrohungen neue Handlungsräume für Akteure, die demokratischen Systemen schaden wollen.
Die Ergebnisse unseres Pilotprojektes beinhalten daher keine bloße Auflistung hybrider Ereignisse. Vielmehr präsentieren wir ein datengetriebenes Modell, das die Dynamiken hinter diesen Ergebnissen quantifiziert und für mehrere Staaten zur Verfügung stellt. Eine wichtige Komponente des Indikators ist der POLECAT Datensatz, der seit Juli 2024 nicht mehr aktualisiert wird. Damit ist auch eine Aktualisierung des HTI im Rahmen des Pilotprojekts nicht mehr umsetzbar.
Wie groß ist das Risiko für eine hybride Bedrohung?
Das Warnsignal zeigt ungewöhnliche Abweichungen in der Komplexität an, die ein Staat erlebt. Sie ergibt sich daraus, wie untypisch die Instrumentenkombinationen in Bezug auf einen Referenzwert sind. Je höher der Wert, desto höher ist die Chance auf eine materielle hybride Bedrohung.
Wie komplex ist das Verhalten?
Mit Komplexität verschleiern hybride Akteure ihre Intentionen. Sie ergibt sich aus der Vielzahl und der Vielfalt der gemessenen hybriden Instrumente. Letztere ist dann stark ausgeprägt, wenn die hybriden Instrumente gleichzeitig freundliche und feindliche Situationsrollen abbilden. Je höher der Wert, desto höher ist die Komplexität.
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Die Komplexität unterliegt einem Trend. Der langfristige Anstieg ab 2023 hängt auch damit zusammen, dass die Zahl der gemessenen Instrumente in diesem Zeitraum geringer ist und darum eine größere Unsicherheit über die tatsächliche Vielfalt besteht.
Wie groß ist die Energieabhängigkeit?
Wie groß ist die Abstreitbarkeit?
Wie ist die Ambiguität gemischt?
Instrumentenkombinationen können typischen Interaktionsmustern zugeordnet werden. Der Ambiguitätscocktail zeigt das Mischverhältnis dieser Interaktionsmuster für einen betroffenen Staat in einem bestimmten Monat. Im Gegensatz zum Komplexitätsmaß berücksichtigt er aber nicht die Sequenz, sondern die absolute Mischung.
Wie sehen die Interaktionsmuster aus?
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Das Sequenznetzwerk ist der Kern der Komplexitätsberechnung. Es zeigt an, welche Instrumente in welchen Kombinationen gegen einen Staat gerichtet wurden. Mit dem Slider können Sie das Netzwerk für einen bestimmten Monat anzeigen lassen. Unterschiedliche Farben signalisieren die Zugehörigkeit von Instrumenten zu bestimmten Interaktionsmustern. Wenn Instrumente mit verschiedenen Farben eng verbunden sind, ist auch die Komplexität höher.
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